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"Ich habe nie geglaubt, dass die 68er Antifaschisten waren"
Bericht von Spiegel-online
In ihrem Roman "Das bleiche Herz der Revolution" rechnet Sophie Dannenberg schonungslos mit der Generation ihrer Eltern ab. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sprach die 33-J?hrige ?ber sexuelle Befreiung und Unterdr?ckung und die Auseinandersetzung der 68er mit dem Nationalsozialismus.

SPIEGEL ONLINE: Frau Dannenberg, Sie wurden 1971 geboren und schreiben ?ber die 68er. Wollen Sie sich mit ihrem Buch an der Generation Ihrer Eltern r?chen?

Dannenberg: Wenn die Wahrheit Rache an der L?ge ist - dann ist es so. Es geht mir darum, den verschwiegenen Teil der Wahrheit zur Sprache zu bringen. Schon in meinem linken Kinderladen habe ich gelernt, dass man die Wahrheit sagen muss, auch wenn es unangenehm ist. ?brigens habe ich gar nicht mit dem Vorsatz begonnen, ?ber '68 zu schreiben. Ich habe angefangen, eine Familiengeschichte zu schreiben, in der es um den Verlust des Glaubens ging, den Gottesverlust innerhalb einer Gesellschaft. Ich habe versucht, diese Spur zur?ckzuverfolgen. Im Laufe des Schreibens ging mir mehr und mehr auf, welche politischen Implikationen das Thema hat. Und ich fing an, ?ber '68 nachzudenken und zu recherchieren. Und so wurde aus meinem Buch unter anderem ein Buch ?ber 1968.

SPIEGEL ONLINE: Es war also nicht etwas, was Ihnen seit langem auf der Seele brannte?

Dannenberg: Das Thema hat sich angepirscht. Dass daraus ein Roman wird, wurde erst ziemlich sp?t klar. Obwohl '68 eigentlich das gro?e Thema meiner Generation ist. Wir sind ja in diesem Zeitgeist geradezu gebadet worden. Nun m?ssen wir ihn ausbaden. Was liegt also n?her, als dar?ber zu schreiben?

SPIEGEL ONLINE: Der Name Sophie Dannenberg ist nicht Ihr richtiger Name. Es wurde gemunkelt, dass Sie die Tochter eines prominenten Politikers sind. Haben Sie etwas zu verbergen?

Dannenberg: Nat?rlich nicht. Ich bin scheu und m?chte vermeiden, dass Leser und Journalisten gleich in meinem Wohnzimmer stehen. Ich wollte eine zweite T?r einbauen. Der nom de plume ist so etwas wie eine B?roadresse. Ich komme auch nicht aus einer prominenten Familie, mich kennt keiner.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind 1971 geboren. Gro?e Teile ihres Romans spielen aber Ende der sechziger Jahre an der Universit?t in Frankfurt. Was haben Sie denn wirklich selbst mitbekommen?

Dannenberg: Im Roman finden sich Splitter und Spuren aus meinem Leben, aber nichts ist deckungsgleich abgebildet. Grunds?tzlich ist es so, dass autobiografische Elemente sich w?hrend des Schreibens ver?ndert haben. Ich komme gleichwohl aus einem linken Umfeld. Das ideologische Programm habe ich durchaus mitbekommen. Und ich kenne die Atmosph?re der Zeit. Ich kenne die Typen. Au?erdem habe ich viel mit Archivmaterial, Dokumentationen und Selbstzeugnissen von 68ern gearbeitet. Meine eigene Familie habe ich ausdr?cklich nicht portr?tiert. Das h?tte mir die Freiheit genommen, auf die konkreten Probleme meines Themas einzugehen.


pdf: Das gesamte Interview




 
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